Ob während der Schwangerschaft oder nach der Geburt, Eltern sind nicht und können nicht auf diese Situation vorbereitet sein. Ihr Kind ist behindert, gehandicapt, es spielt keine Rolle wie es ausgesprochen wird, denn es ändert sich nichts an der Tatsache. Eltern geraten definitiv in eine Krise und dabei spielt es wohl aus soziopsychologischer Sicht keine Rolle, wie sehr sie sich Mühe geben dies nicht zu tun. Eltern sind überfordert. Auf das Gefühl des größten Glücks kommt der größte Alptraum. Dabei müssen sie gerade am Anfang bereits viele wichtige Entscheidungen treffen, neben Papieren, Anträgen, etc.
Diese Eltern, Kinder und Angehörige benötigen dringend eine feste Anlaufstelle, bei der sie sich über alles erkundigen können und welche direkt für sie greifbar ist. Diese Beratungsstelle muss breit aufgestellt, also interdisziplinär sein.
Es bedarf mehrerer Kompetenzen und eines starken und immer aktuellen Netzwerkes, um auf möglichst alle Fragen binnen kürzester Zeit antworten zu können. Ebenso müssen direkte Schnittstellen zu Dienstleistern geschaffen werden, um bei erweitertem Förderbedarf angemessen bedienen zu können. So gilt es ein Netzwerk aufzubauen, dass aus sich heraus wächst und den Einzugsradius immer weiter vergrößert, bis es eines neuen Zentrums bedarf. Dank der Digitalisierung und der damit verbundenen Erweiterung des multimodalen Zugangs zu Informationsquellen (persönlich, telefonisch, Internet, etc.), können die Einzugsgebiete im Gegensatz zu früher meistens vergrößert werden.
Es gilt immer alle Therapiemöglichkeiten, finanziellen Ünterstützungen als auch sozialen Leistungen zu erfassen, nachzuhalten und die Meinungen aller Menschen einfließen zu lassen, um nach einer Bedarfs- und Strukturanalyse die geeigenten Handlungsfelder auszuwählen und in Zusammenarbeit mit der betroffenen Familie in eine Bewältigungsstrategie zu gießen.